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Frank P. - Meine Laufberichte






25.09.2005 Berlin-Marathon

Eigentlich wollte ich ja beim diesjährigen Berlin-Marathon eine neue persönliche Bestzeit (PB) laufen. Die Vorbereitungen und die Form waren entsprechend gut, so dass es bei optimalen Witterungsverhältnissen hätte klappen können. Nur waren die Witterungsverhältnisse für mich diesmal nun leider alles andere als optimal. Statt niedrigen Temperaturen und bedecktem Himmel hatten wir hohe Temperaturen und kein Wölkchen am Himmel. Eigentlich war mir klar, dass eine PB unter diesen Voraussetzungen nicht möglich war, aber ich wollte es irgendwie doch nicht so ganz wahr haben.

Nach dem Eintritt in meinen Startbereich D sah ich sofort beim Blick auf den Block E Runtime Joe, der in der ersten Reihe seines Blockes direkt am Absperrband stand. Mit ihm hatte ich mich ja verabredet, zusammen zu starten und die ersten 10 km etwa im 4:40er Tempo zu laufen. Ich gesellte mich also zu ihm, so dass ich also quasi der letzte im Block D und Joe der erste im Block E war, bis kurz vorm Start das Trennungsband weggezogen wurde und sich sowieso alles vermengte.

Die ersten Kilometer liefen weitgehend nach Plan, teilweise den Kilometer geringfügig zu langsam, wenn wir nur im Strom mitgelaufen sind und nicht auch noch fleißig überholten, was nämlich unbedingt erforderlich war, um nicht zu langsam zu sein. Bereits auf der Straße des 17. Juni war ich kräftig am Schwitzen. Bei km3 (Franklinstraße) müssen wir Rennzicke überholt haben, die mich grüßte. Bei km6 überholten wir einen uns vom Aussehen her unbekannten ForumTeam-Shirt-Träger, der sich als Pfalzrunner vorstellte. Marinus bei km7,5 (Reinhardtstraße) haben wir gut gesehen. Er hat ein schönes Foto von uns gemacht. Am Oranienburger Tor bei km8 wünschte mir Gary von hinten einen guten Lauf, den ich offenbar gerade zuvor überholt haben musste.


Berlin-Marathon 2005
bei km7,5. Foto von marinus




Bis km10 waren Runtime Joe und ich fast im Soll (ganz geringügig darüber). Hier wollte ich ja entscheiden, ob ich auf ein 4:30er Tempo übergehen wollte, was ich bei kühleren Temperaturen ohnehin vorhatte und was zum Erreichen einer neuen PB (alte PB: 3:12:36) unerlässlich war, oder ob ich im 4:40er Tempo weiterlaufen wollte. Ich entschied mich, auf 4:30er Tempo überzugehen, was sich später als Fehler herausstellen sollte. Joe wollte diese Tempoverschärfung nicht mitgehen, so dass wir uns trennten. Miksun und Haile von der Meile in ForumTeam-Shirts überholte ich im Feld unter Grüßen unmittelbar danach.

Die folgenden 10 km im knappen 4:30er Tempo liefen eigentlich ganz gut, aber ich hatte dennoch meine Zweifel, ob ich dieses Tempo bis zum Schluss würde durchhalten können.
Als ich die HM-Matte in knapp 1:37 überquerte war mir eigentlich endgültig klar, dass es mit einer neuen PB nichts mehr werden würde, denn dann hätte ich schon deutlich negative Splits laufen müssen, noch etwas deutlicher als vor einem Jahr, als ich nämlich an der HM-Marke eine viertel Minute eher vorbei lief. Ich fühlte mich aber schon deutlich geschaffter als vor einem Jahr. Mir wurde klar, dass es unrealistisch sein würde, überhaupt negative Splits zu laufen und dass eine Endzeit um 3:15 wohl das Höchste der Gefühle sein würde.
Ich korrigierte mein Tempo auf etwa 4:35 in der Hoffnung, das auch einigermaßen bis zum Ende durchhalten zu können.

Der Foristand bei km23 (Martin-Luther-Straße) mit Mamuko am Megaphon war klasse. Vielen Dank für die Anfeuerungen! Ich klatschte alle ab, außer Rennmaus, der mit seinem Handy beschäftigt war, weil er gerade die SMS-Mitteilung mit meiner HM-Zeit abrief. Auf dem Hohenzollerndamm bei km30 feuerte mich Ypsilon an.

Je weiter der Marathon voranschritt, desto mühsamer wurde es für mich, das Tempo beizubehalten. Irgendwo auf dem Ku´damm bei km 33 oder 34 war es dann so weit, dass es nicht mehr ging und ich etwas Tempo herausnehmen musste. Nun galt es erst recht, auf die Zähne zu beißen, denn ich wollte nicht einbrechen, sondern zumindest noch eine achtbare Zeit ins Ziel retten. Dass auch 3:15 nicht mehr zu erreichen war, wurde mir spätestens klar, als zwischen km36 und km37 auf der Potsdamer Straße mich der 3:15-Pacer überholte. :-? Etwa zur gleichen Zeit, noch vor dem Potsdamer Platz, überholte mich auch noch Runtime Joe, der mit seinem gleichmäßigerem Tempo seine Kräfte besser eingeteilt hatte.

Die letzten fünf Kilometer waren hart, aber zumindest bin ich nicht wirklich eingebrochen. Ich schaffte es jedenfalls, noch unter 5er Tempo zu bleiben (zwischen 4:50 und 4:55). Völlig geschafft und ausgelaugt erreichte ich schließlich in 3:16:14 das Ziel.

Berlin-Marathon 2005
letzte Kräfte mobilisieren vor dem Brandenburger Tor



Obwohl ich an den Verpflegungs- und Erfrischungsstellen immer fleißig getrunken hatte (an den VPs immer 2-3 Becher, darunter immer Gatorade, um den Salzverlust auszugleichen sowie an den EPs 1-2 Becher Wasser) musste ich im Zielbereich erst einmal in Ruhe ganz gehörig trinken und erholte mich dann auch wieder. Beim Schlangestehen vor der Massage ging es mir schon wieder gut. Die Massage war diesmal besonders gut und angenehm, so dass sich das lange Warten dort gelohnt hat, was im übrigen sowieso nicht langweilig war, da Sigma mit in der Schlange stand und auch etliche andere Foris beim Vorbeigehen noch anhielten und berichteten (houari, mliermann, Nĝls).

Ein schöner Abschluss war wieder die Reichstagswiese, wo sich sehr viele Foris einfanden. Auf der Wiese noch entspannt herumzulungern war dieses Jahr bei dem Sonnenwetter ein wirkliches Vergnügen. So hat das warme Wetter doch noch ihr Gutes gehabt.

Fazit: Ein für meine Verhältnisse sehr gut vorbereiteter Marathon endete zwar mit einem achtbaren und aufgrund der Witterungsverhältnisse letztendlich zufriedenstellendem Ergebnis, aber leider ohne PB. Bei einem Wetter wie im letzten Jahr hätte ich die neue PB geschafft, da bin ich mir sicher. Aber es hilft kein Jammern und Grämen. Man muss es (das Wetter) nehmen, wie es kommt. Hauptsache man ist und bleibt gesund!


Herzliche Glückwünsche an alle Finisher! Zum Teil fand ich die Leistungen jeweils im Rahmen der entsprechenden Möglichkeiten wirklich großartig, wobei ich niemanden herausstellen möchte, weil ich dann nicht wüsste, wo ich aufhören müsste.


Berlin-Marathon 2005
Danach: Relaxen auf der Reichstagswiese. Foto von Cameron












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