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Frank P. - Meine Laufberichte






29.04.2007 - 10. Oberelbe-Marathon

Als ich am Samstag Nachmittag mit J.R. zwecks Sightseeing durch Dresdens Altstadt spazierte, befielen mich größte Sorgen bzgl. des Wetters. Denn schon das bloße Stehen in der ungeschützten Sonne war kaum auszuhalten. Wie sollte man einen Tag später bei ähnlichen Temperaturen einen Marathon laufen? Noch dazu einen, auf dessen Strecke die Sonne die meiste Zeit ungeschützt auf die Läufer würde einwirken können? Die Wettervorhersagen waren uneinheitlich. Einige Wetterberichte sagten einen Temperatursturz voraus, andere sprachen dagegen davon, dass der Sonntag genau so heiß und sonnig (27Grad) werden würde wie der Samstag.
Umso erleichterter war ich, als ich am Sonntag Morgen sah, dass sich über Nacht der Himmel mit Wolken zugezogen hatte. Auch war es gar nicht mehr so warm, fast ein bisschen frisch am frühen Morgen. Bester Laune fuhren wir also nach Königstein. In der S-Bahn trafen J.R. und ich wie am Forivorabend verabredet üri und Annett. Während Annett bereits in Pirna ausstieg, wo der Halbmarathon startete, fuhren wir anderen bis nach Königstein durch.

Die Bedingungen am Start empfand ich als nahezu optimal: Bedeckter Himmel bei ca. 10Grad Celsius. Mir war klar, dass die Temperaturen noch ansteigen und die Sonne noch herauskommen würde, aber auf jeden Fall war ich guten Mutes, den Marathon erfolgreich und ohne übermäßige Quälerei zu bestehen und mein ursprüngliches Ziel, bei meinem 25. Marathon zum 20. Male unter 3:30 Std. zu bleiben, auch zu erreichen und trotzdem dabei den Lauf genießen zu können und schöne Fotos zu machen.

Mit neunminütiger Verzögerung erfolgte schließlich um 9:39 Uhr der Startschuss. Ich musste daran denken, dass ich noch nie, obwohl es bereits meine 25. Marathonteilnahme war, in einem so kleinen Startfeld stand (mit rund 1500 Teilnehmern). Schließlich bin ich, mit Ausnahme des Rennsteiges 1x, bislang nur große Stadtmarathons mitgelaufen.
J.R., üri und ich standen sehr weit vorn im Feld. Während J.R. mit seinem Sub3-Ziel sofort verschwand, lief ich den ersten Kilometer hinter üri her, um dann die erste Orientierung zu haben. Mit ca. 4:30 war der erste Kilometer für mich viel zu schnell, weshalb ich dann auch sofort üri einen guten Lauf wünschte (den er dann auch hatte) und langsamer weiter lief.
Ich hatte mir vorgenommen, zumindest die erste Hälfte des Marathons einen Schnitt zwischen 4:50 und 4:55 zu laufen, um so schon mal ein kleines Polster auf mein Ziel 3:30 rauslaufen zu können. Sollte es auf der zweiten Hälfte bei zunehmenden Temperaturen und Sonne nicht mehr möglich sein, dieses Tempo beizubehalten, könnte ich immer noch auf 5er Schnitt übergehen und würde damit immer noch locker unter 3:30 bleiben. Die Landschaft war wie vorausgesagt wunderschön. Immer wieder machte ich Bilder mit meiner Digi, die ich die ganze Strecke in der rechten Hand mittrug.
Erleichtert war ich, dass bei km5 nicht die Schranken der Bahngleise unten waren und mich zu einer Zwangspause zwangen, denn dort gab es keine Alternative zum Warten, ganz im Gegensatz zu km7 direkt im Kurort Rathen. Dort waren die Schranken nämlich tatsächlich unten, als ich dort eintraf. Aber wir Läufer wurden zum daneben stehenden Bahnhof umgeleitet, wo wir die Unterführung benutzen durften. So kamen wir zu zusätzlichen Metern und vor allen Dingen Treppenstufen, aber viel Zeit haben wir dadurch nicht verloren.
Meine Kilometersplits waren im Großen und Ganzen immer so wie geplant. Ich lief ein gleichmäßiges Rennen, machte immer wieder einige Fotos, und genoss die Strecke und die Landschaft. In Pirna war dann etwa die Hälfte des Marathons geschafft, aber nicht beim Reinlaufen in den Ort, sondern beim Verlassen. Dazwischen mussten in den Gassen von Pirna noch 2-3 km gelaufen werden, um dann in Dresden im Ziel wirklich auf die Marathondistanz zu kommen. Teilweise war es ganz nett dort, auch mit Cheereadern auf dem Marktplatz, aber letztlich war ich froh, als ich den Ort mit viel Kopfsteinplaster wieder verlassen hatte und wieder parallel der Elbe lief.

Die HM-Marke passierte ich handgestoppt in 1:42:42. Das bedeutete, dass ich eine 3:25er Zeit schaffen würde, wenn ich das Tempo auf der zweiten Hälfte würde halten können. Ich machte mir jedoch nicht weiter allzu viele Gedanken, sondern lief einfach mein Tempo weiter.
Angenehm überrascht war ich auf der Strecke vom Zuschauerzuspruch. Vor allen Dingen in den Orten oder auch mal auf freiem Feld gab es immer wieder Zuschauer, die applaudierten oder uns auch namentlich anfeuerten (der Vornahme stand auf der Startnummer).
Ab km25 oder 28 begann ich, immer mehr Läufer einzusammeln. Meine Splits belegten jedoch, dass ich keineswegs schneller wurde, sondern lediglich mein Tempo beibehielt. Dieses Einsammeln verstärkte sich nach km30 dann noch weiter. Ich spürte zwar, dass meine Beinmuskulatur nicht mehr so geschmeidig war, aber Tempo rausnehmen musste ich deswegen nicht. Der Himmel war mittlerweile wolkenlos, und die Sonne schien unbarmherzig. Dennoch war klar zu spüren, dass die Temperaturen nicht mehr die Werte des Vortages erreichen würden. Ich empfand es also als noch erträglich, zumal nicht mehr viele Kilometer zu laufen waren.
Schließlich tauchte dann auch die Silhouette Dresdens auf. Die allerletzten Kilometer das Tempo zu halten, war aufgrund des Euphorie-Schubs dann auch kein Problem mehr. Sehr schön war der Zieleinlauf in das mit Menschen gut gefüllte Stadion.
Meine Endzeit war 3:25:24. Das bedeutet: HM1: 1:42:42. HM2: 1:42:42. Also exakt identische Splits!

Es hat mir wirklich großen Spaß gemacht, diesen Marathon zu laufen. Großes Glück hatten wir natürlich mit dem Wetter. Es war mal was Anderes als ein großer Stadtmarathon. Als Abwechslung war es sehr schön. Herrliche Bilder sind entstanden!

Ein voll und ganz gelungener doppelter Jubiläumslauf!











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