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Frank P. - Meine Laufberichte






17.04.2011 Hermannslauf über 31 km

Seit ungefähr 20 Jahren, als ich das erste Mal vom Hermannslauf las, war für mich klar, dass ich dort auch einmal laufen möchte. Der Hermannslauf ist ein Traditionslauf mitten durch die Natur der Teutoburger Waldes, von dem fast alle bisherigen Teilnehmer angetan waren. Bereits im letzten Jahr wollte ich dabei sein, aber an dem Tag, als ich mich anmelden wollte, war das Teilnehmerlimit von 7.000 Läufern bereits erreicht. So meldete ich mich diesmal direkt eine Minute nach der Online-Freischaltung am 6. Januar an. Erfreulich war auch, dass ich nicht der einzige angemeldete Fori war.

Hätte der Lauf eine Woche früher stattgefunden, hätte ich möglicherweise nicht starten können und hätte der Lauf 14 Tage früher stattgefunden, hätte ich definitiv nicht starten können, denn eine heftige Erkältung zwang mich zu einer 10-tägigen kompletten Trainingspause. Zumindest war ich am Tag des Wettkampfes wieder ganz gesund, so dass ein möglicher Startverzicht kein Thema war. Allerdings hatte der krankheitsbedingte Trainingsausfall Auswirkungen auf meine Zeit-Ambitionen, die ich quasi gar nicht mehr hatte. Lediglich die 3-Stundenmarke wollte ich, wenn möglich, unterbieten. Aber auch dieses Ziel war kein verbissenes Ziel. Wichtiger war mir, gesund ins Ziel zu kommen und den Lauf auch genießen zu können.

Bereits bei der Abholung der Startunterlagen in einem Gymnasium in Bielefeld, dem Zielort, traf ich Sigma, mit dem ich dann auch die etwa einstündige Fahrt in einem Shuttle-Bus zum Start am Hermannsdenkmal unternahm. Vor dem Start, während der langen Wartezeit, trafen wir auch Frieda und später J.R. Das Wetter war sehr schön. Es war sonnig mit zu erwartenden Höchsttemperaturen nahe 20°C.
Aufgrund meiner gerade überstandenen Erkältung hatte ich von meiner ursprünglichen Absicht, mit Hilfe einer Kopie meiner letztjährigen Berlin-Marathon-Urkunde (3:17 Std.) vom letzten, den dritten Startblock, der allen Hermannslauf-Debütanten zugewiesen wird, zumindest in den zweiten Startblock vorrücken zu können, Abstand genommen.

Hermannslauf 2009
das Denkmal im Startbreich von hinten, Foto von harriersand 2009



Mit Sigma stand ich beim Start dann relativ weit vorn innerhalb der dritten Startgruppe.
Um 11:15 Uhr ging es los. 10 Minuten später als die zweite Startgruppe und 15 Minuten nach der ersten. Erst einmal liefen wir weiträumig um das Hermannsdenkmal herum und dann ging es gleich einmal für drei Kilometer heftig bergab. Sigma und ich hatten schon bald die meisten derjenigen, die in unserer Startgruppe vor uns waren, überholt. Sigma hatte ein derartiges Tempo drauf, das ich nicht weiter mitgehen wollte und so nahm ich etwa nach zweieinhalb Kilometern Tempo raus und ließ Sigma ziehen. Fast ohne Übergang waren dann auch schon die hinteren Läufer der mittleren Startgruppe erreicht.

Hermannslauf 2011
starkes Gefälle gleich am Anfang, Foto von Eckhard Herwig



Die Strecke war wunderschön und abwechslungsreich, zumeist im Wald, aber auch oft an Lichtungen vorbei mit teilweise schönen Aussichten. Auch ich bin der Ansicht, dass die Strecke im Teutoburger Wald noch schöner ist als am Rennsteig. Der Belag beim Hermannslauf war unterschiedlich mit am häufigsten Waldwegen, aber auch teilweise Asphalt, Beton, Sand und Kopfsteinpflaster. Sogar Treppen mussten gegangen werden. Gegangen wurde übrigens etliche Male, denn einige Steigungen waren so steil, dass ein Laufen unmöglich bzw. unsinnig gewesen wäre, da man zu viel Kraft und Puste verloren hätte. So waren dann auch die Splits sehr unterschiedlich. Manchmal hatte ich 6er oder gar 7er Splits, dann aber auch 5er oder drunter. Beim Rennsteig-Marathon sind Steigungen und Gefälle nicht ganz so extrem wie beim Hermannslauf, dafür ist beim Rennsteig-Marathon der Bodenbelag schwieriger.

Hermannslauf 2009
Foto von harriersand 2009

Hermannslauf 2009
Foto von harriersand 2009

Hermannslauf 2011
Blick vom Tönsberg, Foto von Eckhard Herwig



Überrascht und erfreut war ich über die vielen Zuschauer, die zumeist auch lautstark applaudierten, was ich bei einem Naturmarathon noch nie erlebt habe und nur von Stadtmarathons kenne. So etwas tut mir sehr gut, weshalb ich auch so gerne Stadtmarathons vorziehe.

Leider konnte ich im Grunde den ganzen Wettkampf über nicht so laufen wie ich wollte. Die Strecke mit den meist schmalen Wegen war einfach verstopft. Jede Menge Radiergummis versperrten den Weg. Überholen war teilweise völlig unmöglich. So etwas habe ich noch nie erlebt in meiner mehr als zwei Jahrzehnte währenden Wettkampfkarriere. Wer beim Berlin-Marathon über eine verstopfte Strecke klagt sollte mal beim Hermannslauf dabei sein. Beim Berlin-Marathon kann man auf den breiten Boulevards wenigstens noch Slalom laufen, wenn man überholen will. Dieser Umstand hat den positiven Gesamteindruck des Hermannslaufes doch erheblich getrübt und den Spaß eingeschränkt.

Hermannslauf 2009
zumindest hatte harriersand 2009 in ihrem Bereich keinen Stau

Hermannslauf 2011
Stau auf der Treppe bei Lämmershagen, Foto von Eckhard Herwig



Nach 2:53:33 Std. durchlief ich schließlich die Ziellinie in Bielefeld vor der Sparrenburg. Damit war ich sehr zufrieden. Auch wenn ich nicht ganz am Limit lief war es dennoch kein Trainingslauf. Mein Muskelkater war nach am Limit gelaufenen Marathons meist schlimmer, aber er kommt doch einem Muskelkater nach einem Marathon nahe.

Hermannslauf 2009
Ziel. Foto von harriersand 2009














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