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Frank P. - Meine Laufberichte






21.10.2012 Amsterdam-Halbmarathon

Wochenend-Ausflug in der Grachtenstdadt

Anfang September fragte mich J.R., ob ich nicht Lust hätte, am 21. Oktober mit ihm den Amsterdam-Marathon zu laufen. Dass er sich die Frage mit dem Marathon hätte sparen können, wusste J.R. nur selbst allzu gut. Schließlich regeneriere ich nach einem am Limit gelaufenen Marathon bekanntermaßen langsam, so dass eine Teilnahme am Amsterdam-Marathon drei Wochen nach dem Berlin-Marathon für mich nicht in Frage kam. Allerdings hatte ich durchaus Lust auf ein Wochenende in Amsterdam. Außerdem wurde außer dem Marathon auch ein Halbmarathon angeboten. Sofern ich den ohne selbst auferlegten Zeitdruck laufen könnte, stellte ich mir eine Teilnahme am Halbmarathon durchaus als reizvoll vor. So meldete ich mich also für den Halbmarathon an und J.R. sich für den Marathon. Des weiteren buchten wir einen Billigflug und preiswerte Übernachtungen in einem Hostel im Zentrum.

Amsterdam 2012
Vor der Mageren Brücke an der Amstel. Foto von J.R.


Der Wochenend-Trip war dann auch voll und ganz gelungen! Das Wetter war im Wesentlichen sehr gut, wenn auch nicht jeden Tag so wolkenlos wie zur gleichen Zeit in Deutschland. Am Wettkampftag war es bedeckt und etwas diesig bei vielleicht bis zu 15° C. Tageshöchsttemperatur. Es herrschte also Bestzeitenwetter, obwohl ich gar keine Bestzeit laufen wollte. Diesmal hätte ich lieber Sonnenschein gehabt. Schließlich sollte es ja eher ein Lauf zum Genießen werden.

Da der Marathonlauf bereits um 9:30 Uhr gestartet wurde und der Halbmarathon erst um 13:30 Uhr, hatte J.R. bereits das Hostel verlassen gehabt, als ich kurz vor 8 Uhr aufstand. Ich wollte jedoch an bestimmten Punkten an der Strecke sein, um Bilder zu machen, so dass ich auch bald aufbrach. Für den Tag mietete ich mir ein Fahrrad, um möglichst mobil zu sein. Die konkreten Verabredungen an der Strecke haben aus verschiedenen Gründen aber nicht geklappt. Dafür erwischte ich J.R. an einer anderen, nicht verabredeten Stelle doch noch. Auch konnte ich seinen Zieleinlauf im Olympiastadion von 1928, wo für die Marathonis auch zuvor schon der Start war, fotografieren. J.R. ist mit 3:19 genau die Minutenzeit gelaufen, die er sich vorgenommen hatte. Respekt!
Wir konnten noch eine Übergabe der Wertsachen und des Fahrrades machen, bevor ich dann selbst an den Start ging.

Für meinen Halbmarathon hatte ich mir keine besondere Zielzeit vorgenommen. Bei der Anmeldung hatte ich, glaube ich, 1:45 Stunden angegeben (entspricht 5er Tempo), weshalb mir der blaue Block etwa in der Mitte des Starterfeldes auf der Startnummer zugewiesen war. Dieser Block startete zeitversetzt ca. acht Minuten später. Der Start des Halbmarathons fand leider nicht im Olympiastadion sondern in der Nähe statt, da ja zur HM-Startzeit noch Marathonläufer ins Ziel kamen.

KilometerSplitsGesamt
14:37
24:460:09:23
34:580:14:21
44:490:19:10
55:030:24:17
6-814:150:38:32
94:540:43:25
104:490:48:14
114:420:52:54
124:510:57:45
134:451:02:30
144:531:07:23
155:001:12:23
164:441:17:08
174:481:21:55
184:361:26:31
194:371:31:08
204:391:35:46
21,15:291:41:16
Der Halbmarathon würde 12.745 Finisher haben (Marathon etwas über 10.000). Das Starterfeld war also gut gefüllt und der zeitversetzte Start gerechtfertigt. Es ging sehr schleppend voran. Trotzdem gelang es mir, den ersten Kilometer in 4:37 Min. zu laufen und ich überlegte mir, ob ich versuchen sollte, mein Tempo vom Berlin-Marathon von vor drei Wochen von knapp 4:30 zu laufen? Aber es war kein Durchkommen möglich. Die Läufermenge war so dicht, wie ich es vom Berlin-Marathon her, wo die Wege breit sind, gar nicht kenne. So war Überholen phasenweise überhaupt nicht möglich und da hatte ich keine andere Wahl, als das Tempo der Masse mit zu gehen. Wenn das nicht ein unwichtiger Lauf sondern einer mit ehrgeiziger Zielsetzung gewesen wäre hätte ich wahnsinnig werden können. Hin und wieder gab es Möglichkeiten zu überholen, wie z.B. auf Fahrradwegen neben der Straße oder auf dem Beton zwischen den Straßenbahnschienen, die ich dann auch immer nutzte.

Aufgefallen ist mir, dass meine Mitläufer und -läuferinnen im Feld im Schnitt sehr groß waren. Mit meinen 1,80 Metern war ich unter den Männern eher unterdurchschnittlich groß und von den Frauen waren viele genau so groß wie ich.

Die Strecke selbst war wenig spektakulär. Das eigentliche Zentrum wurde nur gestreift. Über etwa 5 km ging es sogar durch ein ödes Industriegebiet. HM- und M-Strecke waren nahezu identisch, wobei die Marathonläufer zusätzlich noch auf dem Radweg an der Amstel aus der Stadt heraus- und auf der anderen Flussseite wieder in die Stadt hinein laufen mussten.

Von der Zuschauerresonanz war ich dagegen positiv überrascht, die zwar keinen Vergleich mit Berlin stand hält, aber auf jeden Fall viel besser war als zuletzt in Rom. Und das bei mir bei einem halben Marathon! Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Zuschauerzahlen am Morgen beim Marathon besser waren? Vermutlich sind die Amsterdamer nicht so die Frühaufsteher?

Meine Splits pendelten sich bei gut 4:45 Min./km ein. Sehr viel schneller wäre auch gar nicht gegangen, wie ich mir eingestehen musste. Ich bin zwar nicht am Limit gelaufen, aber gemütlich oder locker war es auch nicht. Aber es ist bei mir ja bekannt, dass ich so kurz nach einem am Limit gelaufenen Marathon nicht mehr an die dort erbrachte Leistung anknüpfen kann. So lief ich also im Rahmen meiner Möglichkeiten.

Ganz nett war am Ende der Einlauf ins Olympiastadion, wenn auch nicht so überwältigend wie der Einlauf ins Olympiastadion von Stockholm von 1912 beim Stockholm-Marathon oder der Einlauf ins Berliner Olympiastadion von 1936 bei den 25 km von Berlin.

Die Verpflegung danach war dürftig. Die Organisation war alles in allem sehr gut.

Fazit: Ein Lauf, den man nicht unbedingt mitgemacht haben muss, zumindest als Berlin-Verwöhnter! Da ich den Lauf im Rahmen des Amsterdam-Wochenendes quasi "mitgenommen" habe, war die Teilnahme aber ganz ok und eine weitere Erfahrung! Es war übrigens AFAIR mein erster Halbmarathon im Ausland.

Hier sind weitere Bilder aus Amsterdam!




Amsterdam-HM 2012
Quelle: http://evenementen.uitslagen.nl/2012/amsterdammarathon/index-en.html














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