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Frank P. - Meine Laufberichte






27.09.2015 Berlin-Marathon

Ein wunderbarer Marathon mit endlich mal wieder negativen Splits

Seit meiner Marathon-PB vor drei Jahren ging es bei mir mit den Laufleistungen nur noch bergab, insbesondere bei den kurzen Distanzen, aber auch auf Marathon. Bei gleichem Trainingsaufwand, was verwendete Zeit und Kilometer betrifft, bin ich schon im letzten Jahr etwa 10 Minuten langsamer als noch vor wenigen Jahren gelaufen. Unter dreieinhalb Stunden zu bleiben ist mit für meine Verhältnisse relativ wenig Aufwand nicht mehr hinzubekommen, was ich in diesem Frühjahr in Hamburg feststellen musste. In Berlin wollte ich aber sehr gerne noch einmal unter 3:30 Std. bleiben. Deswegen gestaltete sich der Trainingsaufwand sicherheitshalber so wie vor wenigen Jahren noch für eine Zielzeit von 3:15 Std. Der einzige Unterschied war nur, dass ich nicht mehr so ein hohes Tempo hinbekommen habe wie früher. Als ich für den Halbmarathon Anfang August in Dublin bei guten Bedingungen 1:41 Std. benötigte, wurde mir etwas bange für Berlin. Nachdem ich mich vier Wochen später beim Mercedes-Benz-Halbmarathon in Berlin-Reinickendorf immerhin auf 1:35 Std. verbessern konnte, war ich wieder zuversichtlich für den Berlin-Marathon. Die letzten Wochen habe ich hart trainiert und durchaus einen Trainingserfolg feststellen können. Ich mutmaßte, dass möglicherweise sogar meine Zeit vom letzen Jahr von 3:23 noch einmal drin sein könnte. Also erklärte ich für mich auch angesichts guter Wetterprognosen diese 3:23 Std. als Zielzeit mit der Option, ggf. etwas Tempo herausnehmen zu können, um dann am Ende auf jeden Fall sicher unter dreieinhalb Stunden zu bleiben.

Ich machte mir auch gar keine Sorgen mehr und war vor dem Start überhaupt nicht nervös. Ich war bei dem herrlichen Wetter einfach nur voller Vorfreude auf den Berlin-Marathon! Der ganze Lauf war dann auch wirklich herrlich! Auch wenn es für mich bereits die 27. Teilnahme am Berlin-Marathon war, wurde mir nicht langweilig. Im Gegenteil. Ich bin ja auch schon viel herumgekommen, aber bei keinem anderen Marathon, vielleicht New York und Boston ausgenommen, fühle ich mich so wohl mit den vielen Zuschauern am Straßenrand und der tollen Stimmung. Ich kann es, offen gesagt, gar nicht nachvollziehen, wieso manche Läufer freiwillig auf eine Berlin-Teilnahme verzichten und stattdessen lieber einen Wettkampf irgendwo in der Pampa oder im Wald vorziehen. Aber die Vorlieben sind eben unterschiedlich. Für mich ist die Teilnahme am Berlin-Marathon in Europa das schönste Lauferlebnis überhaupt! Schön war es auch, oft von anderen Läufern angesprochen und gratuliert worden zu sein aufgrund meiner Rückennummer, wo man ja die Zahl meiner Teilnahmen ablesen kann. Schön war es auch, persönlich vom Straßenrand aus erwartet oder unerwartet angefeuert worden zu sein von Leuten, die mich kennen.


Berlin-Marathon 2015

Berlin-Marathon 2015

Berlin-Marathon 2015
Die schnelle Bierübergabe am Foristand bei km 25 hat wieder tadellos geklappt. Fotos von dickeWade


Berlin-Marathon 2015

Berlin-Marathon 2015

Berlin-Marathon 2015

Berlin-Marathon 2015

Berlin-Marathon 2015
Wiesbadener Straße vor km26. Fotos von Irene Menzel


Zum Sportlichen: Anders als bei allen meinen Marathons der letzten beiden Jahre war diesmal das Tempo von 4:50 Min./km genau richtig gewählt. Als ich bei der HM-Marke 1:41:31 Std. auf dem Display meiner Uhr sah, hatte ich sogar schon den Gedanken, dass möglicherweise sogar eine Endzeit von knapp unter 3:23 Std. möglich sein könnte. Meine besten Marathons bin ich schließlich mit negativen Splits gelaufen. Ich lief aber erst einmal gleichmäßig weiter. Allerdings wurden die Splits nun einen Tick langsamer, etwa 4:55 Min. im Schnitt. Der 5-km-Abschnitt zwischen km 20 und km 25 sollte mein langsamster bleiben. Etwas Müdigkeit kam in den Beinen auf. Da ich mich aber insgesamt gut fühlte, beschloss ich, mich zusammen zu reißen und wieder auf 4:50 Min. pro Kilometer zu kommen. Kämpfen kann ich ja und gestern hatte ich auch richtig Lust dazu. Die monatelange Plackerei im Training sollte sich mit einem guten Ergebnis beim Berlin-Marathon bezahlt machen. Aus dem 4:50er Tempo wurde nach Kilometer 30 sogar ein noch etwas schnelleres Tempo. Bei Kilometer 35 fühlte ich mich zwar nicht mehr wirklich frisch, aber noch sieben Kilometer beißen geht schon noch, sagte ich mir. Ich wurde zum Ende hin immer schneller. Je näher ich dem Ziel kam, umso mehr beflügelte mich das. Letztendlich habe ich es tatsächlich geschafft, negative Splits heraus zu laufen. Der Sprint auf der Zielgeraden zwischen Brandenburger Tor und Ziel wäre gar nicht nötig gewesen. Offiziell habe ich den Marathon nach 3:22:33 Std. gefinisht.

Im Ziel war ich dann total zufrieden. Mein erster Marathon mit negativen Splits seit meiner PB vor drei Jahren! Auch wenn die Zeit im Vergleich zu meiner PB und im Vergleich zu den Zeiten aus den Jahren vor meiner PB recht bescheiden aussieht bin ich sehr glücklich damit, denn ich weiß, wie viel Arbeit dahinter steckt und dass ich diesmal wirklich das Optimum heraus geholt habe mit der richtigen Taktik durch die richtige Tempowahl und dem perfekten Einteilen der Kräfte. Und vor allen Dingen hat mir der Berlin-Marathon so richtig Spaß gemacht!





KilometerSplits5kmGesamt
1-29:170:09:17
34:420:13:58
44:470:18:45
54:4523:310:23:30
6-79:250:32:55
8-99:400:42:34
104:4723:500:47:22
11-129:330:56:55
135:001:01:55
144:451:06:40
154:3923:591:11:19
164:531:16:12
174:501:21:02
184:531:25:55
194:501:30:45
204:4724:131:35:32
214:491:40:21
224:521:45:13
234:521:50:04
244:501:54:54
254:5524:171:59:49
264:532:04:42
274:542:09:36
284:582:14:34
294:492:19:24
304:4624:202:24:09
314:542:29:03
324:442:33:48
334:522:38:40
34-359:5224:232:48:32
364:502:53:22
374:462:58:07
384:563:03:03
394:473:07:50
404:4824:073:12:39
414:523:17:32
424:473:22:19
Ziel0:543:23:13


Berlin-Marathon 2015
Quelle: http://results.scc-events.com/2015/?content=detail&fpid=search&pid=search&idp=99999905C9AF3F00003B2706&lang=DE&event=MAL&search[start_no]=674&search_sort=name&search_event=MAL












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