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Frank P. - Meine Laufberichte






18.10.2015 Lissabon-Halbmarathon

Im Grunde hatte ich drei Wochen nach dem Berlin-Marathon gar keine große Lust auf Wettkampf, aber ich wollte die Gelegenheit, endlich einmal Lissabon mit seinem morbiden Charme persönlich kennen zu lernen, nutzen und so bin ich zusammen mit J.R., der dort einen weiteren europäischen Hauptstadt-Marathon laufen wollte, nach Lissabon geflogen.


Lissabon 2015
in Lissabons Altstadt


Die Logistik des HM war bemerkenswert. Ganz diszipliniert in Reih und Glied standen die Teilnehmer von HM und Minimarathon am Estação Oriente und wurden in ganz normalen Bussen auf die Brücke Ponte Vasco da Gama gefahren. Erstmal 17 km in die eine Richtug, dann wieder dreiviertel der Strecke zurück. Dann aussteigen, nochmal mindestens 1 km Gehen. Dann Teilung der Brücke. Die meisten Leute blieben links, die Halbmarathonis hatten einen 2 m breiten Korridor und gingen nochmal sicher 500 m bis zum Startbereich, der vor dem der grossen Gruppe lag. Alles war eingezaeunt. Dixies gab es auch. War alles wirklich gut organisiert.
Wir hatten nur rund 20° Celsius mit der Wettervorhersage Starkregen. Zum Glück blieb der Regen ganz und gar aus, wenngleich es beim Aufstehen noch heftig gegossen hatte. Was war ich im Besonderen froh, dass ich bei der fast anderthalbstündigen Wartezeit auf der Vasco da Gama Brücke, die sehr langweilig war, im Trockenen stehen konnte und sogar etwas die Sonne heraus kam. Nach dem Start trübte es sich zwar ein, aber es blieb trocken.

Der größere Teil der Strecke ist alles andere als attraktiv. Eine ödere Strecke bin ich wohl noch nie bei einem Wettkampf gelaufen. Nur die ersten drei km auf der Brücke und dann runter sind noch nett, aber dann geht es zwar am Tejo entlang, aber eben nur durch Hafen- und Industriegebiete. Ab und zu gibt es eine Steigung, auch mal eine Brücke und dann geht es zurück. Am Ende sind noch ein paar Ecken und Kurven zu laufen, es geht durch jede Menge Zielbögen (welcher ist es denn nun?) und dann ist man da.

Gab es das ganze Paket 2011 noch für 13,- Euro, musste ich dagegen 36,84 Euro bezahlen. Das liegt sicherlich daran, dass die Veranstaltung nun zur Rock'n'Roll-Serie gehört, die auch den Dublin-HM am 2.8.15 veranstaltete, wo J.R. und ich auch dabei waren.

Bands waren gar nicht mal so viele am Streckenrand, obwohl es eine Rock'n'Roll-Veranstaltung war. Vermutlich lag es an der schlechten Wettervorhersage, die zu kurzfristigen Absagen geführt hat?
Die Verpflegung im Ziel war nicht der Hit. Da gibt es beim Berlin-Marathon auch nicht weniger.

Sportlich hatte ich keine Ambitionen. Gestartet bin ich im 5er Schnitt, am Ende lief ich einen 5:30er Schnitt. Mir war auch egal, ob ich nun eine 1:45 oder eine 1:50 laufen würde. So oder so würde es einer meiner langsamsten Halbmarathons werden. Meine offizielle Netto-Zeit war 1:50:43 Std., wobei ich nicht behaupten kann, dass ich völlig entspannt gelaufen bin, aber natürlich auch nicht am Limit.

Die fehlende Kleiderbeutel-Abgabemöglichkeit für die HM-Läufer hat mich doch sehr geärgert. Da ja mit Starkregen zu rechnen war, nahm ich den vom Werbepartner geschenkten Beutel als Kleiderrucksack mit. Er hat zwar weniger als befürchtet gestört, aber Scheuerstellen von den Riemen an der Schulter hatte ich dann doch. Hätten wir tatsächlich Starkregen gehabt, wären die warmen Wechselsachen im Kleiderbeutel aber durchgeweicht worden und ich hätte jetzt, nach gerade überstandener Erkältung nach dem Berlin-Marathon, vermutlich schon wieder eine Erkältung.

Über einen weiteren Punkt habe ich mich geärgert: Es gab keine Sicherheitsnadeln zum Befestigen der Startnummer auf der Messe. Da ich nur mit Handgepäck geflogen bin, verzichtete ich darauf, mir Sicherheitsnadeln von Hause, wo genügend herum liegen, mitzunehmen, um beim Sicherheits-Check am Flughafen keine Probleme zu bekommen. Auf meine Bemerkung auf der Messe, dass ich seit über 25 Jahren an Laufwettkämpfen, auch auswärtigen, teilnehme und ich es nur so kenne, dass es bei der Startnummernausgabe auch Sicherheitsnadeln gibt, wurde mir freundlich entgegnet, dass der Lauf in Lissabon auch schon seit 25 Jahren veranstaltet wird und dort seitdem noch nie Sicherheitsnadeln ausgegeben wurden. :roll: So musste ich also später in der Stadt noch einmal los gehen und ein Geschäft suchen, wo ich Sicherheitsnadeln kaufen konnte. Zum Glück habe ich aber schnell eins gefunden mit freundlicher Hilfe von Einheimischen. Ich konnte die Sicherheitsnadeln auch einzeln kaufen und nicht etwa im 100er Pack, wie ich mir vorher ausgemalt hatte.

Bei der Funktions-T-Shirt-Ausgabe gab es, anders als in Dublin, diesmal keine Probleme. Ich hatte bei der Anmeldung diesmal auch keine Shirt-Größe angeben müssen. Bei der Ausgabe konnte ich einfach ansagen, welche Größe ich haben möchte und ich hätte das Shirt nach der Anprobe, wenn es nicht gepasst hätte, auch noch tauschen können.

Die Medaille war für meinen Geschmack für einen Halbmarathon auch wieder viel zu groß und zu schwer, aber immerhin hat sie mir diesmal optisch gut gefallen. Da ich mit Dublin und Lissabon bei zwei Veranstaltungen der Rock'n'Roll-Serie in einem Kalenderjahr in zwei verschiedenen Ländern gefinisht habe, hatte ich sogar Anspruch auf eine zusätzliche Medaille, die sog. World Rocker Medaille. Darauf habe ich aber verzichtet...

Lissabon als Stadt hat mir wirklich außerordentlich gut gefallen! Allein deswegen hat sich die Reise gelohnt!


Lissabon 2015

Lissabon 2015
Cristo Rei und Torre de Belém




Hier sind noch weitere Bilder aus Lissabon!









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