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Frank P. - Meine Laufberichte

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16.09.2018 Berlin-Marathon

Mein 30. Berlin-Marathon (in Folge)

Der 45. Berlin-Marathon war für mich mein 30. Berlin-Marathon. Die ersten 15 Berlin-Marathons zwischen 1974 und 1988 hatte ich noch verpasst. Bei den ersten 11 war ich noch Schüler. Seit meinem ersten Marathon 1989 habe ich aber keinen Berlin-Marathon mehr verpasst.

Klar war vorher schon, dass der Jubiläums-Marathon einer meiner langsamsten Marathons werden würde. Das war aber auch schon der letztjährige mit 3:47 Std., wo ich mich zudem noch sehr quälen musste und fast gar keinen Spaß hatte. Das lag daran, dass ich mich falsch eingeschätzt hatte und eine zu ehrgeizige Zielzeit erreichen wollte. Das sollte dieses Jahr nicht passieren. Auch wenn ich nicht mehr so schnell laufen kann möchte ich aber zumindest noch Spaß am Marathon haben.

Das Training verlief in diesem Jahr qualitativ noch schlechter als im letzten Jahr. Auch wenn ich genügend lange Läufe und auch genügend Trainingskilometer insgesamt absolvierte, vermochte ich es nicht mehr, überhaupt Tempotraining zu machen. Ein Tempo schneller als 5:30 Min./km über mehrere Kilometer am Stück bekam ich einfach nicht mehr hin. Um lange Trainingsläufe überhaupt bis zum Ende durchhalten zu können, musste ich ein Tempo von 6 bis 6:15 Min./km wählen. Darauf bin ich aber erst zum Ende der Trainingssaison gekommen. Vorher wunderte ich mich, dass ich bei einem Tempo von 5:45 Min./km, das im Übrigen auch schon viel langsamer war als in jungen Jahren, nach 25 Kilometern wegen Erschöpfung abbrechen oder mich über die letzten Kilometer im ganz langsamen Tempo regelrecht quälen musste.
Meine Einschätzung, dass ein Tempo schneller als 5:30 Min./km beim Berlin-Marathon nicht realistisch sein würde bestätigte sich auch 14 Tage vor dem Berlin-Marathon beim Mercedes-Benz-Halbmarathon in Reinickendorf. Den HM wollte ich zwischen 5:15er und 5:30er Tempo laufen. Letztlich war ich näher am 5:30er Tempo und trotzdem ziemlich müde im Ziel.

So nahm ich mir also vor, im 5:30er Tempo zu starten und zu schauen, ob ich das durchhalten würde. Ggf. würde ich etwas Tempo rausnehmen, und das aber auch frühzeitig. Bloß nicht zu schnell angehen wie im letzten Jahr. Ein 5:30er Schnitt würde zu einer Endzeit von 3:52 Std. führen, ein 5:40er Schnitt zu einer Endzeit von 3:59 Std. Irgendwo in diesem Zeitrahmen wollte ich gern ankommen.

Mit Hübi auf der Messe nach der Start- und Rückennummernabholung.

Gestartet bin ich gemeinsam mit Franzi, die, nachdem sie das ganze Jahr ja gesundheitliche Probleme hatte, nach eigenen Aussagen im Forum „auf ankommen“ laufen wollte und sich auch nicht sicher war, einen 5:30 Schnitt zu schaffen. Es stellte sich aber doch schnell heraus, dass der 5:30er Schnitt für sie zu langsam war. Vier Kilometer sind wir gemeinsam gelaufen, die Franzi wahrscheinlich zu langsam waren und mir aber zu schnell waren. Alle vier Splits waren unter 5:30, der erste und vierte dabei deutlich. In Alt-Moabit trennten wir uns daher wieder, so dass jeder sein eigenes Tempo laufen konnte.

Mein Tempo pendelte sich danach auf 5:30 oder geringfügig darüber ein. Ich hatte das Gefühl, dass es genau das richtige Tempo war. Es hat auch richtig Spaß gemacht, diesen Marathon zu laufen. Mit dem schönen Wetter kam ich im Grunde auch sehr gut klar. In der Sonne war es mir zwar zu heiß, aber zum Glück hat die Strecke des Berlin-Marathons aufgrund von hohen Häusern und vielen Bäumen reichlich Schatten. Im Schatten zu laufen fand ich perfekt.

Bis zum Forumsstand konnte ich das von mir gewählte Tempo ohne Probleme und mit viel Genuss laufen. Mir wurde einige Male aufgrund meiner 30. Teilnahme, die man auf meiner Rückennummer sehen konnte, gratuliert bzw. Respekt gezollt. Ein Mitläufer, der mich von hinten überholte, meinte, ich müsse ja betrogen haben. Es könne gar nicht sein, dass ich mit fünf Jahren bereits meinen ersten Berlin-Marathon gelaufen bin. ;-)
Ich konnte auch sehr gut und flüssig laufen, auch wenn ich dieses Mal so weit hinten im Feld lief wie seit 1990 nicht mehr. Auch bin ich nicht am Ende einer Startwelle gestartet sondern mittendrin und übrigens zum überhaupt ersten Mal nicht mit der ersten Startwelle sondern der zweiten.

Der Forumsstand. Foto von hosiannarunner.

Am Forumsstand bin ich zum überhaupt ersten Mal stehen geblieben, aber das hatte ich auch so geplant. In den vergangenen Jahren hatte ich Göga beim Forums-Vorabendtreff immer einen Zettel zugesteckt mit der Uhrzeit meiner voraussichtlichen Eintreffzeit am Forumsstand. Diese Zeit hielt ich in der Regel auf die Minute ein und Göga reichte mir dann auch immer einen frisch mit alkoholfreiem Weizenbier gefüllten Becher im Vorbeilaufen zu. Diesmal konnte ich mein Eintreffen nicht ganz auf die Minute voraussagen und da ich ohnehin keine ehrgeizigen Zeiten mehr laufen kann, macht es dann auch nichts, wenn ich am Forumsstand die eine oder andere Minute verliere. Der Fourmsstand war und ist das Highlight! Mein Bier habe ich auch diesmal wieder bekommen, was wirklich gut tat nach dem in diesem Jahr überhaupt nicht schmeckenden isotonischen Getränk. Und darüber hinaus gab es eine herzliche Begrüßung mit etlichen Umarmungen!

Am Forumsstand. Foto von Barbara r.

Nach dem Forumsstand (km25) wurden meine Beine so langsam schwerer.

km 26 Wiesbadener Straße. Fotos von Ina

Die letzten 12 Kilometer des Rennens taten mir die Beine bei jedem Schritt weh, aber das ist auch nichts Neues. Eigentlich ging es mir den Umständen entsprechend vergleichsweise gut. Das Tempo konnte ich weitestgehend halten. Bei km34 an der Tränke Knackpunkt sah ich dieses Jahr endlich auch mal wieder Hübi, aber auch nur deshalb, weil er mir auf der Messe noch genau sagte, wo er stehen würde. Ich musste mich aber durch Rufen und Winken bemerkbar machen, sonst hätte er mich möglicherweise nicht bemerkt?

Km 34 ("Knackpunkt"), Foto von Hübi.

Auf den letzten fünf Kilometern, so ab Wittenbergplatz, war ich dankbar, dass ein paar Wolken aufkamen, denn dort gibt es nicht viel Schatten und die Temperaturen waren mittlerweile recht hoch. Diese letzten Kilometer überstand ich aber ganz gut.

Knapp 3:55 Std. benötigte ich offiziell netto. Damit habe ich mein Ziel erreicht und dabei noch richtig Spaß gehabt.

Nach meinem 30. Finish tat ich zum überhaupt ersten Mal etwas nicht, was ich sonst immer tat: Ich ließ mir diesmal nicht die Beine massieren! Ich wollte mich nicht in die Schlange stellen und HenryJ, J.R. und Franzi auf der Reichstagswiese warten lassen. So ging ich also direkt zur Wiese. Dort hielt ich mich noch lange auf. Viele Foris sind noch gekommen und andere gegangen. Ein netter Abschluss eines sehr schönen Tages!

Abhängen auf der Reichstagswiese nach dem Marathon. Foto von hosiannarunner.

Der 30. Berlin-Marathon war gar nicht mal mein worst Marathon ever. Es war mein insgesamt 46. Marathon und dreimal bin ich sogar noch langsamer gewesen: 1999 beim Berlin-Marathon ein paar Sekunden, als ich einen Infekt in mir hatte, in diesem Frühjahr beim Barcelona-Marathon dreieinhalb Minuten und 1990 beim Berlin-Marathon, als ich ohne Training gelaufen bin.

Mit dem 30. Berlin-Marathon-Finish erkämpfte ich mir zum dritten Mal einen Freistart! Es lohnt sich also schon finanziell, immer dabei zu bleiben... ;-)

Kilometer	Splits	5km	Gesamt
1	5:17		0:05:17
2	5:27		0:10:44
3	5:28		0:16:12
4	5:22		0:21:34
5	5:29	27:02	0:27:03
6	5:27		0:32:30
7	5:28		0:37:58
8	5:34		0:43:32
9	5:36		0:49:08
10	5:38	27:44	0:54:46
11	5:24		1:00:10
12	5:31		1:05:41
13	5:32		1:11:13
14	5:31		1:16:44
15	5:41	27:40	1:22:25
16	5:29		1:27:54
17	5:31		1:33:26
18	5:37		1:39:02
19	5:29		1:44:31
20	5:35	27:41	1:50:07
21	5:31		1:55:38
22	5:34		2:01:12
23	5:39		2:06:51
24	5:35		2:12:27
25	6:27	28:48	2:18:54
26	5:36		2:24:30
27	5:34		2:30:04
28	5:40		2:35:44
29	5:37		2:41:21
30	5:32	27:59	2:46:53
31	5:40		2:52:33
32	5:26		2:57:59
33-34	11:08		3:09:07
35	5:43	27:59	3:14:51
36	5:45		3:20:35
37-38	11:14		3:31:49
39	5:29		3:37:17
40	5:35	28:03	3:42:52
41	5:26		3:48:19
42	5:30		3:53:49
Ziel	1:07		3:54:55

Quelle: http://results.scc-events.com/2018/

Scan der Startnummer

Scan der Rückennummer

Diese Urkunde erhielt ich im Januar 2019 per Post

km 26

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