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Frank P. - Meine Laufberichte






05.04.1992 - Berliner Halbmarathon

Der Berliner Halbmarathon 1992 war mein erster Halbmarathon überhaupt. Das klingt aus heutiger Sicht kurios, schließlich hatte ich ja bis zu diesem Zeitpunkt bereits drei Berlin-Marathons absolviert. Damals waren Halbmarathons jedoch noch nicht so verbreitet. Die klassische Standardstrecke zwischen 10 km und Marathon waren eher die 25 km. Die 25 km von Berlin (immer Anfang Mai) hatten damals ihren festen Platz als der Berliner Volkslauf im Frühjahr. So war es dem SCC sicherlich sehr recht, dass er nach der Wende den traditionsreichen Ost-Berliner Friedenslauf als Veranstalter übernehmen und ein Gegengewicht zu den nicht von ihm veranstalten 25 km von Berlin aufbauen konnte. Da die HM-Distanz auch international im Kommen war, wurde der Berliner Friedenslauf ab 1990 als Halbmarathon ausgetragen. Die Teilnehmerzahlen waren zunächst sehr gering und konnten noch für Jahre nicht an die der 25 km von Berlin heranreichen.
Was mich außerdem dazu bewogen hatte, erst 1992 erstmals den Berliner Halbmarathon, der noch den Untertitel Berliner Friedenslauf trug, zu laufen, war die Tatsache, dass ich aufgrund meines damals immer sehr reduzierten Trainings im Winter Anfang April nicht schon unbedingt einen Wettkampf laufen wollte. 1992 entschoss ich mich aber doch dazu.

Start war auf der Karl-Marx-Allee vor dem Kino International, Ziel in der Alexanderstraße. In einer alten Turnhalle irgendwo zwischen diesen beiden Straßen konnte man sich umziehen. Dort traf ich einen Kommilitonen vom Uni-Sportkurs Hallenhockey, den ich im zu Ende gegangenen Wintersemester belegt hatte. Der Kommilitone war ein erfahrenerer Läufer als ich, aber diesen Lauf hatte er auch noch nicht mitgemacht. Wir verständigten uns darauf, gemeinsam den Lauf anzugehen.

Die Teilnehmerzahl von ca. 2.500 mutet gegen heute geradezu mickrig an und wirkte gegenüber der damaligen Teilnehmerzahlen der 25 km von Berlin ebenfalls mickrig. Ungewohnt war auch das kühle Wetter, denn bei den 25 km von Berlin war es eigentlich immer warm bis heiß. Aber zum Laufen waren die niedrigen Temperaturen angenehm.
Wir hatten uns ein 4:30er Tempo vorgenommen und konnten das auch gut durchziehen und trotzdem dabei immer wieder ein paar Worte wechseln. Schneller hätte ich aber im Gegensatz zu meinem Kommilitonen nicht gekonnt. Die Strecke, abgesehen von Start und Ziel, war schon damals so ähnlich wie heute. So ging es z.B. auch am Schloss Charlottenburg vorbei und dann die Schloßstraße runter:

Berliner Halbmarathon 1992



Als wir schließlich einen Kilometer vor dem Ziel waren, beschloss mein Mitläufer, noch einmal anzuziehen und wollte mich auch dazu motivieren, wozu ich aber weder willens noch in der Lage war. Ich ließ ihn also laufen und behielt mein Tempo bei.
Als ich auf die Schlussgerade in die Alexanderstraße einbog, stellte ich fest, dass ich die 1:35 ohne Schlusssprint um ganz wenige Sekunden überschreiten würde. Also entschied ich mich für den Sprint und gab auf den letzten Metern noch mal alles, wie auf dem Bild gut zu sehen ist:

Berliner Halbmarathon 1992



Meine offizielle Zielzeit war 1:34:56. Damit wurde ich 715. von 2.378 Finishern. Mein Kommilitone hatte mir noch eine halbe Minute abgenommen. Wir waren beide sehr zufrieden. Für mich war es ein gelungenes Debüt auf der HM-Strecke! Es ist wohl wirklich so, dass man sich nicht nur an den ersten Marathon später noch besonders gut erinnert, sondern auch an den ersten 10er und den ersten HM. Bei mir ist es jedenfalls so!











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