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Frank P. - Meine Laufberichte






17.07.2005 Havellauf über 13,7 km

Das Havellaufwochenende war ein wunderschönes Wochenende, sowohl was den Lauf selbst betrifft als auch das ganze Drumherum mit dem Foritreff am Samstag Abend und dem Picknick am Strand danach. Vielen Dank allen, die daran mitgewirkt haben.

Der Lauf selbst endete für mich mit einer überraschenden PB, die ich PNurmi und Cameron zu verdanken habe. Und das kam so:

Als Zielzeit hatte ich mir ja, auch öffentlich, 57:30 vorgenommen. Da ich in diesen Tagen nicht den Eindruck hatte, ganz die Form vom letzten Jahr zu besitzen, was sich auch bei meinem letzten Wettkampf am Limit beim Potsdamer Schlösser-HM vor einem Monat zeigte, wo ich trotz hartem Kampfes und optimalem Wetters gut eine Minute langsamer als das Jahr zuvor war, ging ich nicht davon aus, an meine Havellauf-PB vom letzten Jahr von 56:51 heranzukommen.

Beim Warmlaufen gestern vor dem Lauf traf ich zufällig den letztjährigen Gesamtdritten Pnurmi. Wir sprachen über unsere Zielzeiten für den Lauf, wobei Pnurmi übrigens seine Zielzeit mir mit nur wenigen Sekunden Abweichung richtig vorhersagte. Ferner meinte er, dass bei dem hervorragendem Laufwetter mit den beim Havellauf noch nie da gewesenen niedrigen Temperaturen und dem Rückenwind auf dem Rückweg man durchaus eine gute Minute schneller laufen würde und machte mir Mut, doch einen Bestzeitenversuch anzugehen.

Havellauf 2005
J.R., Cameron, houari und Frank P. ganz vorn im Startfeld


Darüber etwas unentschlossen, aber dennoch damit liebäugelnd, ging ich an den Start. Dort stand ich mit NiK, houari, J.R., Cameron, archie und dusano in der zweiten oder dritten Reihe, die beiden Erstgenannten vor mir, die beiden Letztgenannten hinter mir. Nach dem Startschuss waren NiK, houari, J.R. und Cameron schon schnell ein paar Meter weg. Ich strengte mich an, wenigstens an Cameron dran zu bleiben, was ich das für mich als das Mindeste ansah, da ja Cameron verkündet hatte, 58:30 laufen zu wollen. So lief ich also immer ein paar Meter hinter Cameron her, den ersten km, der ja aber, wie wir wissen, kein km ist, in 3:30 und den zweiten km in ziemlich glatt 4 Minuten. Als das dritte km-Schild auch wieder in nur 4 Minuten erreicht war, war mir klar, dass Cameron mal wieder geblufft hatte und in Wirklichkeit viel schneller lief, als er angekündigt hatte. Ich drosselte das Tempo geringfügig, vermochte es aber nicht, 4:12er Tempo hin zu kriegen, was das richtige Tempo für eine 57:30-Endzeit gewesen wäre. Irgendwie wollte ich Cameron wohl doch nicht ganz entschwinden lassen?

Die ersten Kilometer:
Havellauf 2005 Havellauf 2005
Li.: Cameron (5) hat sich schon von Frank P. (9) abgesetzt! Re.: Dusano (99) und archie (35) bremsen das Hauptfeld aus ;-)


Zum Ende des Hinweges verfluchte ich Cameron bzw. meine Entscheidung, mich ausgerechnet an Cameron orientiert zu haben, denn ich hatte erhebliche Zweifel, ob ich dieses Tempo auf dem Rückweg würde durchhalten können. Ich musste mich richtig zusammenreißen. Cameron sah nach der Wendeschleife, als ich ihm ins Gesicht sehen konnte, aber auch nicht gut aus, was mich etwas beruhigte. Außerdem schien er etwas erschrocken zu sein, mich so dicht hinter ihm zu sehen.

Auf dem Rückweg biss ich also auf die Zähne und versuchte jeden km, den Schnitt nicht langsamer werden zu lassen. Subjektiv hatte ich das Gefühl, langsamer zu werden, aber objektiv war das offenbar gar nicht oder nicht nennenswert der Fall. Trotz Laufens am Anschlag schaute ich immer nach Foris aus und winkte auch jedem, den ich rechtzeitig erkannte, mit Vergnügen zu. Die Erwiderungen und Anfeuerungen taten mir sehr gut.

Havellauf 2005 Havellauf 2005 Havellauf 2005 Havellauf 2005
Auf den letzten Kilometern!



Der Abstand zu Cameron wurde nicht nennenswert größer. Da ich aber selbst am Limit lief, unternahm ich gar nicht erst den Versuch, zu ihm aufzuschließen, sondern war froh, meinen Schnitt zu halten. Als endlich der letzte km erreicht war, legte Cameron noch etwas zu, was ich noch von unserem Havellauf von vor zwei Jahren kannte und mich also auch nicht mehr verwunderte. Ich lief dann mein Tempo weiter.
Beim Schlussanstieg bremste ich mich noch ein wenig, weil ich nicht an Annette Wolfrom vorbeiziehen wollte, die mich bei km2 überholt hatte und längst aus meinem Blickfeld verschwunden war, aber kurz vor dem Ziel wieder auftauchte. Sie hatte sich offenbar in Erinnerung ihrer glanzvollen früheren Tage vollkommen überschätzt und war platt. Als Gentleman achtete ich darauf, sie nicht unmittelbar vor dem Ziel noch zu überholen, was mich zwar ein paar Sekunden gekostet haben mag, aber nicht weiter schlimm ist. In der Ergebnisliste stehen wir übrigens zeitgleich auf dem selben Gesamtplatz (63). Vermutlich stehe ich aus alphabetischen Gründen eine Zeile über ihr, obwohl ich in der Zielgasse hinter ihr ging?

Havellauf 2005
Frank P. und Annette Wolfrom beim Schlussanstieg!



Tja, und so bin ich zu einer neuen PB von 56:14 gekommen.

überhaupt gab es ja diesmal viele Bestzeiten! Noch nie in der Geschichte des Havellaufes sind so viele ForumTeamler Sub1 gelaufen! Archie, dusano und marinus kamen ja nicht weit hinter mir ins Ziel! Herzlichen Glückwunsch! Cameron, der Oberbluffer! Ganz beeindruckende Leistung auch von houari, JMB und Acki Sub1 nur um Sekunden verpasst. Frieda zum dritten Mal in Folge mit dem AK-Sieg und auch wieder verbessert, Paulaner und Sigma auch ganz nah dran an der Stunde. überhaupt unglaublich tolle Leistungen! Herzlichen Glückwunsch an alle!

Herzlichen Dank Hübi und allen Helfern für diesen wundervollen Lauf!
Vielen Dank auch den vielen Fotografen mit den vielen schönen Bildern, die ja gar nicht mehr an einer Hand abzuzählen sind!




Und weil er so gut dazu passt hier der Bericht von Cameron:


Samstag in Bärlin gelandet und abends zum Foritreff ins Tomasa. Mit lauter netten und meist mir bekannten Leuten, plus einem bösen Frosch. Zielzeiten wurden ausgetauscht und ins fröschliche Protokoll eingetragen. Wahrheitsgemäß meldete ich eine 58:30 an, nachdem ich in 2003 eine 57:20 voll am Limit gelaufen war und vergangenen Mittwoch eine Tempoeinheit gänzlich unerwartet abbrechen musste, weil bei 28 Grad nach 8km einfach gar nichts mehr ging. Nix Understatement, sondern der Versuch einer realistischen -wenn auch misslungenen - Einschätzung.

Nachts dann bei Frank im Speed-Bett geschlafen. Speed-Bett deshalb, weil darin schon Größen wie Lance Stebie nächtigten und nächsttäglich das Feld sprengten. Morgens mit einem leidlichen Gefühl aufgewacht. Zwei Toasts mussten reichten und dann ging es bei Traumbedingungen für diese Jahreszeit, zusammen mit J.R., Sigma und Frank, zum Flensburger Hasen.

Endlich mal gescheit eingelaufen und eigentlich schon patschnass geschwitzt am Start. So um die 4:12min/km wollten wir loslaufen, doch schon der erste Kilometer wurde dem Speed-Gott geopfert und mit einer hochgerechneten 3:50 absolviert. Vor mir sah ich anfangs noch Houari und noch etwas früher J.R. am Horizont verschwinden. Das rückwärtige Antlitz von Annette Wolfrom ließ mich kurz in den roten Bereich laufen, bis ich auch sie ziehen lassen musste. Einbrüche auf 10ern und Co. gewohnt wartete ich fortan auf einen selbigen und lief so zwischen 3:58 und 4:03min/km. Da ich Frank für einen korrekten Menschen hielt erwartete ich ihn an der Wendemarke exakt 55sec hinter mir, was der Differenz zwischen meiner 4:04 und der eigentlich geplanten 4:12 entsprochen hätte. Das wären so um die 220 Meter gewesen und mit dieser Annahme umkurvte ich mit eingeschaltetem ESP den Wendepunkt…, als ich Frank vielleicht 50m hinter mir auftauchen sah!

Meine Verwunderung konnte ich noch hinter meiner verzerrten Fratze verbergen, aber von nun an war mir klar, dass ich gejagt wurde und die zweite Hälfte zu einer Frage der Fori-Läuferehre werden würde - nicht mehr und nicht weniger.

Auf der zweiten Hälfte hatte ich das Glück noch einen Helfer vom Team SCC an meiner Seite zu haben, der mich so ca. 2km zog, bis er mich ziehen ließ. Dann beging ich einen Fehler, der Lance niemals passiert wäre - ich schaute mich um und sah Frank nicht allzu weit hinter mir auftauchen. Ich sah, dass er mich sah und dachte bei mir, so ein Mist, er hat meinen Blick gesehen, motiviert von meinem damit gezeigten Zweifel an mir selbst wird er sich an mich ransaugen und mich zur Revanche für 2003 am Zielanstieg vor allen Zuschauern und Kameras bis auf die Knochen ablatzen und an mir vorbeispringen!

Ab jetzt schwitzte ich so richtig…, Angstschweiß !

Ein Teamloser im blauen Shirt begleitete mich noch eine Weile, bis vor mir und unerwartet wieder das nicht wenig attraktive Antlitz oben genannter Läuferin auftauchte. Ein Grund zum Allesgeben und bald lief ich neben ihr. Wir liefen einige Meter so weiter bis sie zunächst etwas lauter und dann immer leiser wurde. Dann blickte ich mich nochmal um, so bei KM 13, ich Feigling! Frank war noch in Sichtweite, aber in konstanter. Den letzten Kilometer Augen zu und durch und dann, ja dann, direkt am Fuße des letzten schweren Anstiegs, tauchte ein weißes Shirt neben mir auf. FRANK MACHT ERNST, mich durchzuckte es und ich ging aus dem Sattel, aber nein, er war es nicht, es war ein anderer, im Körperfettanteil mir unterlegener, aber am Zielanstieg deutlich überlegener Läufer, den Frank geschickt hatte, um mich zu strafen . Ich konnte wirklich keinen Deut schneller laufen und er kassierte mich trotz Gegenwehr am Zielhang, vor allen Zuschauern und Kameras, ein Mann vom Team „Kein Verein“, Nr. 579.


Im Ziel dann eine 55:51, die zweite Hälfte nur 7sec langsamer als die erste. Etwas ungläubig schaute ich auf diese Zeit, die ich völlig unerwartet erlaufen hatte. 1:30 schneller als vor zwei Jahren und damit mehr als ich jemals erwarten durfte!

Fazit: Mit Frank im Rücken lässt es sich so richtig rocken. Hat riesigen Spaß gemacht!! Dank an Hübi und seine netten Helfer für den tollen Einsatz und die PERFEKTE Organisation. Dafür lohnt sich auch eine Anreise aus Köln!

Und ganz großen Dank an Frank, ohne dessen Gastfreundschaft ich mir den Luxus in Berlin an Läufen teilzunehmen nicht leisten könnte !

Bärlin, wir sehen uns zur City-Nacht, die hoffentlich die kälteste ihrer Geschichte werden wird.












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