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Frank P. - Meine Laufberichte






07.05.2006 - 25 km von Berlin

Es war ein brutal hartes Rennen absolut am Limit - aber erfolgreich dank Marathonjez und marinus!

Die Wetterbedingungen waren mit der großen Hitze letztlich keine überraschung, da sie sich ja seit Tagen ankündigten. Wegen mir hätten wir unsere Zielzeit ruhig auf 1:49:xx korrigieren können, was ja immer noch klar PB für uns beide bedeutet hätte, aber marinus, der bisher als Hitzeläufer galt, wollte trotz des Wetters unter 1:49 bleiben.

Die ersten beiden Kilometer mussten wir Slalom laufen, um an langsameren Läufern vorbei zu kommen, was sich dann ab dem Kaiserdamm mehr und mehr normalisierte. Die anvisierten Splitzeiten hielten wir sehr gut ein. Zwischen km 6 und 7 überholten wir Frieda. Wir überholten überhaupt ziemlich viele Läufer während des gesamten Rennens, sicherlich über Tausend, dabei liefen wir einfach nur unsere gleichmäßigen Splits. Dass das Rennen hart werden würde, war mir zwar schon vor dem Lauf klar, dass es aber extrem hart werden würde, wurde mir erst so zur Mitte des Rennens bewusst, als die Sonne immer gnadenloser schien und die Schattenpassagen immer spärlicher wurden, aber wir drei kompromisslos im gleichen Tempo weiter liefen. Da marinus zunächst nicht signalisierte, Tempo rausnehmen zu wollen, versuchte ich halt einfach immer der Pace von Marathonjez zu folgen.

So vergingen dann Kilometer um Kilometer, und es wurde immer anstrengender. Marinus merkte man inzwischen auch an, dass er am Limit lief und kämpfte. Richtig brutal wurde es dann auf der Neuen Kantstraße bei den Steigungen und vor allen Dingen auf der Masurenallee hoch zum Theodor-Heuß-Platz. Bei der letzten Getränkestelle konnte ich mir kaum vorstellen, die letzten rund fünf Kilometer durchzustehen, ohne deutlich Tempo rauszunehmen. Aber dann waren die Steigungen endlich zu Ende, und auf dem nun folgenden leicht abschüssigen Abschnitt der Heerstraße erholte ich mich wieder etwas. Großartig taktiererisch denken konnte ich gar nicht mehr. Ich lief einfach nur Marathonjez hinterher in der Hoffnung, bis zum Ziel durchzuhalten. Als es auf der Heerstraße wieder etwas bergauf ging, was sich bis in die Passenheimer Straße hinein fortsetzte, musste ich meine letzten Kräfte mobilisieren. Den letzten Kilometer über die Jesse-Owens-Allee durch den Tunnel ins Olympia-Stadion hinein schaffte ich dann auch noch. Wie ich auf der Stadionrunde die Tempoverschärfung von marinus noch bis zur Zielgeraden mitgehen konnte, ist mir im Nachhinein ein Rätsel. Im Sprint hatte ich dann aber keine Reserven mehr, so dass marinus vor mir die Zielmatte überlief, wenngleich der Abstand brutto nur eine Sekunde betrug (netto 2), wie ich erst zu Hause im Internet sah.

Die Erschöpfung war dann aber groß. Mehr wäre wirklich nicht gegangen. Wenn ich allein gelaufen wäre, hätte ich von Vornherein ein nicht ganz so schnelles Tempo angeschlagen. Auch wenn ich nur mit Marathonjez als Pacemaker gelaufen wäre, hätte ich ihm eine nicht ganz so ambitionierte Zeitvorgabe genannt. Die Kombination aus dem ehrgeizigem Mitstreiter marinus und dem exzellenten Pacemaker Marathonjez war letztendlich ausschlaggebend für dieses großartige Ergebnis. Natürlich hat auch Willensstärke dazu gehört, aber ohne die beiden hätte ich eine derartige Willensanstrengung nicht aufgebracht, obwohl ich durchaus ein Kämpfertyp bin. Heute habe ich wirklich meine allerletzten Kräfte mobilisiert.

Ein ganz herzliches Dankeschön an Marathonjez und marinus!


25 km von Berlin 2006
vor dem Start vor dem Olympiastadion: Marathonjez, harriersand, Frank P., GöGa, marinus und darkstar

25 km von Berlin 2006
im Ziel im Olympiastadion: Marathonjez, Frank P. und marinus





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