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Frank P. - Meine Laufberichte






24.09.2006 - Berlin-Marathon

Mein 18. Berlin-Marathon - der heißeste!

Schon Ende letzten Jahres stand für mich fest, dass ich beim diesjährigen Berlin-Marathon auf keine neue Bestzeit angehen würde, da ich erstmals für einen weiteren Marathon sechs Wochen später gemeldet bin und nach einem voll am Limit gelaufenen Marathon extrem langsam regeneriere.

Der diesjährige BM sollte also ein eher lockerer werden, ohne konkretes Zeitziel. Aber halt: Sub3:30 sollte es schon werden! Die Renntaktik, die ich mir schon vor Wochen vorgenommen hatte, war die selbe, die ich auch dieses Jahr in Stockholm und letztes Jahr in Düsseldorf erfolgreich praktiziert hatte: Im 5er Schnitt beginnen und zum Ende hin, sofern, möglich, noch ein wenig tempomäßig zulegen, um mit einem negativen Split knapp, aber sicher unter 3:30 zu bleiben.


Berlin-Marathon 2006
Minuten vor dem Start im Tiergarten. Bild von MaryW


Mit zwei Laufpartnern aus dem Hübi-Forum bzw. dem Lauftreff Bernd Hübner, nämlich mit der schnellen Edeltraud aka Roadrunner und mit Bernd aka relax, ging ich ins Rennen. Von Anfang an war es uns ziemlich warm, aber das Laufen ging gut und hat Spaß gemacht. Wir achteten darauf, den geplanten 5er Schnitt möglichst exakt einzuhalten, was uns auch ziemlich gut gelang. Oft waren wir ein paar Sekündchen schneller, was wir dann bei den Kilometern mit Getränkeständen teilweise wieder verloren. Insgesamt passte es aber bestens. Die HM-Marke erreichten wir in 1:45:05. Es war also kaum negativer Split notwendig, um unter 3:30 zu bleiben. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich das schaffen würde, denn am Limit lief ich noch nicht, und ein ganz klein wenig am Ende zuzulegen, traute ich mir durchaus zu, denn in Düsseldorf und Stockholm klappte das auch wunderbar, und selbst bei meine Bestzeiten 2003 und 2004 in Berlin bin ich negative Splits gelaufen.
Allerdings hatte ich noch nie einen so warmen Marathon erlebt. Dennoch war ich sehr optimistisch.


Berlin-Marathon 2006
am Foristand


Den Erfrischungspunkt (EP) bei km23 liefen dann nur meine beiden Mitstreiter an, während ich vor lief zum ForumTeam-Stand, wo mich nicht nur laute Anfeuerung erwartete, sondern auch ein 0,5er Becher frisch eingeschenktes alkoholfreies Hefeweizen (herzlichen Dank, das tat gut!). Nachdem wir drei uns dann wieder gefunden hatten, stellte sich heraus, dass es Bernd nicht mehr gut ging und ihm das Halten des 5er Schnittes schwer fiel. Es war zu dem Zeitpunkt also absehbar, dass es für ihn mit 3:30 nichts werden würde. Ich empfahl ihn dann auch, Tempo rauszunehmen und lieber auf 3:35 zuzusteuern. Edeltraud dagegen ging es noch gut. Beim Verpflegungspunkt (VP) kurz vor km26 verloren wir uns leider aus den Augen. Obwohl das bei den Getränkestellen zuvor auch immer wieder mal kurz vorkam, haben wir uns doch ganz schnell immer wieder gefunden. Ich war meistens der Vordere, weil es bei mir mit dem Getränke fassen (im wahrsten Sinne des Wortes) i.d.R. am schnellsten ging, da ich alles im Laufen bewerkstelligte. Wenn ich dann langsam weiter gelaufen bin, kamen die anderen beiden auch immer ganz schnell nach, diesmal leider nicht. Nachdem ich noch einen Kilometer mit gedrosseltem Tempo langsam weiter gelaufen bin und beim Umschauen immer noch nichts von Edeltraud oder Bernd zu sehen war, entschloss ich mich, Fahrt aufzunehmen und allein die restlichen Kilometer in Angriff zu nehmen. Durch diese Verzögerung stimmte auch der Zeitplan nicht mehr, so dass mir klar war, dass ich im Schnitt nun schneller als 5er Schnitt laufen würde müssen, um am Ende unter 3:30 zu bleiben.

Nicht weit vor dem Wilden Eber überholte ich archie, der Tempo rausnehmen musste.
Kurz nach dem Roseneck auf dem Hohenzollerndamm sprach mich tobi76 an. Er war gut drauf und hatte eine um sechs Minuten bessere Nettozeit, da er einen Startblock später gestartet war. Da er 3:20 anvisierte, zog er an mir vorbei, um auch weiterhin einen schnelleren km-Schnitt als ich zu laufen. Wirklich von mir absetzen konnte er sich allerdings nicht. Möglicherweise motivierte es mich, ihn immer gut in Sichtweite zu haben? Jedenfalls lief ich vor dem Fehrbelliner Platz schon wieder neben ihm. Zu diesem Zeitpunkt waren wir beide schon kräftig am überholen. Kurz hinter dem Fehrbelliner Platz erkannte ich übrigens Achim Achilles unter den Zuschauern. Die nächsten Kilometer lief ich nun mit tobi76 zusammen. Unser km-Schnitt war nun regelmäßig knapp unter 5 Minuten. In der Nähe vom Wittenbergplatz meinte tobi aber dann, dass er Tempo rausnehmen müsse, so dass ich wieder allein weiter laufen musste. So langsam wurde es mühsamer, im gleichen Tempo weiter zu laufen, aber mit auf die Zähne beißen ging es. Ich wusste, dass mich nur noch der Hammermann von Sub3:30 abhalten konnte. Ich hätte mir spätestens ab Potsdamer Platz auch einen glatten 5er Schnitt erlauben können, so viel Vorsprung hatte ich bereits herausgelaufen, aber ich wollte das Tempo bis zum Ende auch noch durchhalten. Das gelang mir.
Das Laufen Unter den Linden konnte ich im Gegensatz zu den vergangenen Jahren, wo ich wirklich ganz am Limit lief, viel bewusster wahrnehmen und genießen. Ebenso der Lauf durch das Brandenburger Tor und vor allen Dingen die letzten 195 km, wo ich nicht mehr um ein paar Sekunden hetzte. Glücklich und vollkommen zufrieden erreichte ich das Ziel mit einer Nettozeit von 3:28:49! Edeltraud lief eine Minute später auch schon ein und damit ebenfalls Sub3:30 und ebenfalls mit negativen Splits! Außerdem mit neuer Bestzeit, und das bei diesem Hitzelauf! Hut ab! Bernd haben wir leider nicht mehr gesehen.


Berlin-Marathon 2006
im Ziel mit Roadrunner aka Edeltraud


Fazit:
Obwohl ich nach fünf großartigen BMs in Folge, wo ich jedes Mal zwischen 3:12 und 3:16 das Ziel erreichte, diesmal deutlich später ankam, war es ein besonders schöner Marathon. Da ich nicht ganz am Limit lief, konnte ich den Lauf sehr genießen und kam auch mit den hohen Temperaturen ganz gut klar, was jedoch nicht heißt, dass es ein lockerer Lauf war. Eben wegen der hohen Temperaturen musste ich doch härter kämpfen, als ich es mir noch vor zwei Wochen, als das Wetter noch völlig offen war, ausgemalt hatte. Aber es war ein wirklich schöner Lauf. Es hat großen Spaß gemacht!

Danke an meine Mitläufer! Danke an alle Anfeuerer!

Herzlichen Glückwunsch allen Finishern! Als jemand, der es auch lieber kalt mag, kann ich gut verstehen, dass viele ihre persönlichen Ziele nicht erreicht haben.
Besonderen Respekt denen, die sogar eine neue PB gelaufen sind.


Hier noch die offizielle Statistik:


Platz / Overall: 3717
Platz / Overall: 913 (in Altersklasse / Agegroup: M40)
5 km: 00:24:53
10 km: 00:50:12 / 0:25:19
15 km: 01:14:35 / 0:24:24
20 km: 01:39:26 / 0:24:51
25 km: 02:04:53 / 0:25:28
30 km: 02:29:24 / 0:24:32
35 km: 02:54:05 / 0:24:41
40 km: 03:18:39 / 0:24:34
Zeit pro km / Time per km: 04:56
Geschwindigkeit / Speed: 12.12 km/h
Nettozeit / chiptotal: 03:28:49
Bruttozeit / clocktotal: 03:29:46
Halb 1 / First half: 01:45:05
Halb 2 / Second half: 01:43:44












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