Home | Wettkampfergebnisse | Bestzeiten | Laufberichte | Kontakt | Gästebuch


Frank P. - Meine Laufberichte






21.08.2010 AirportRun (HM)

Zum ersten Mal als offizieller Pacer

Eigentlich stand der AirportRun für mich gar nicht in der Planung. Als ernsthaften Testlauf für den Berlin-Marathon wollte ich lieber den Mercedes-Benz-Halbmarathon nutzen. Und attraktiv schien mir eine Strecke mitten auf der Baustelle des Flughafens Schönefeld nicht wirklich. Als jedoch etwa vier Wochen vor dem Termin über das Hübi-Forum Pacemaker angefragt wurden, erklärte ich mich kurzerhand dazu bereit, den Pacemaker für 1:50 Stunden zu machen. Aufgrund meiner über 20-jährigen Wettkampferfahrung habe ich ein gutes Zeitgefühl und außerdem war ich ja schon oft persönlicher Pacemaker für einzelne Personen. Daher hatte ich keine Bedenken, dass ich auch den Job als offizieller Pacemaker gut machen würde. Zudem würde ein Lauf über 21 km im 5:15er Schnitt ja auch ein gutes Training sein.

Vom Veranstalter erhielten wir Pacemaker vor dem Lauf neben einem T-Shirt und einer Kappe auch noch Schilder und Sonderstartnummern: Eine zusätzliche rote Startnummer für den Rücken mit der Aufschrift „Pace“ auf rotem Grund, ein laminiertes DIN A3-Schild (bei mir „Pacemaker HM 1:50“), das im Startbereich hoch zu halten war und ein kleineres, nicht ganz DIN A5 großes laminiertes Schild („HM 1:50 h), welches mit Sicherheitsnadeln hinten an die Kappe befestigt wurde. Luftballons waren aus Sicherheitsgründen auf dem Flughafengelände nicht gestattet.


AirportRun2010

AirportRun2010
Pacemaker für 2:10 Std.: Jochen aka Greenhorn.
Fotos von Dithmarscher




Damit meine Pace wirklich perfekt sein würde, bin ich mit meinem Garmin Forerunner gelaufen und hatte Tage vor dem Lauf genau ausgerechnet, welchen Schnitt ich laufen müsste, um möglichst nur wenige Sekunden unter 1:50 ins Ziel zu kommen. Der Zielzeitenrechner hatte mir bei einem 5:13er Schnitt eine Zeit von 1:50:04 auf HM ausgespuckt und bei einem 5:12er Schnitt eine 1:49:42.

Nahezu von Beginn an hatte ich das richtige Tempo drauf. Das erste km-Schild kam nach nicht einmal 800 Metern. Gut, dass ich meinen Garmin Forerunner dabei hatte.

Mein Tempo war also die ganze Zeit 5:13er. Wenn der Garmin mal auf 5:12 umschlug, dauerte es nicht lange, bis wieder 5:13 angezeigt wurde. Ich hatte anfangs doch recht viele Begleiter bzw. Folger. Wie viele sich wirklich an meinem 1:50 –Schild orientierten, kann ich nicht sagen, da mich natürlich bei weitem nicht alle angesprochen haben. Allerdings bin ich doch sehr häufig angesprochen worden.
Einer meiner Begleiter war übrigens J.R., aber nicht, weil er einen Pacer brauchte, sondern weil ihm das Tempo durchaus passte, da er am Nachmittag noch ein Handballspiel zu absolvieren hatte. Das Tempo zu halten viel mir leicht, auch wenn mal der Gegenwind stark war. Da wurde mir auch schon mal unterstellt, dass ich das Tempo etwas anziehen würde, was aber nicht der Fall war. Für die am Limit Laufenden wurde es natürlich in solchen Fällen schwerer. Auch haben einige Läufer hinter mir Zeit an den reichlich vorhandenen Getränkestellen verloren.


AirportRun2010
Angenehmes Laufen auf der Landebahn. Foto von Dithmarscher




Die Strecke fand ich ja zu meiner Überraschung ganz schön. Auf dem ersten Teil sind wir u.a. über die Landebahn gelaufen und auf sauber asphaltierten Wegen. Es war sehr wellig, womit ich nicht gerechnet hätte und was die Strecke natürlich noch schwieriger machte. Auf dem zweiten Teil sind wir dann außerhalb des Flughafengeländes gelaufen und liefen damit mitten auf dem Lande.
Als es dann immer heißer wurde verlor ich nach und nach meine Begleiter. Auf dem letzten Viertel war dann auch noch auf Sand- bzw. Schotterwegen zu laufen, die zwar nicht gefährlich waren, aber wo das Laufen dann doch schwerer fiel. Da war es dann endgültig klar, dass diejenigen, die vorher schon am Limit liefen, das Tempo nicht würden halten können. Außer J.R. konnte dann nur noch ein gewisser Helmut bei mir bleiben. Einen oder zwei Kilometer vor Schluss, als wieder auf Asphalt zu laufen war, zogen dann Helmut und J.R. an, während ich mein 5:13er Tempo weiter lief. Beim Zieleinlauf hatte ich also keine Begleiter mehr. Zu meinem Ärger war die Strecke auch noch zu kurz. Knapp 20,8 km zeigte mein Garmin Forerunner an. So bin ich dann also trotz des 5:13er Schnitts eine gute Minute zu früh ins Ziel gekommen, nämlich in netto 1:48:29. Helmut erwartete mich dann im Ziel und bedankte sich bei mir für die guten Pacerdienste.


AirportRun2010
Der verdrehte Turm ist der Infotower. Foto von Dithmarscher




Insgesamt hat mir der Job großen Spaß gemacht, auch wenn es am Ende etwas unbefriedigend ist, wenn man ohne Begleiter ins Ziel läuft und trotz exakt richtigem Tempo zu früh eintrifft.


















zurück nach oben