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Frank P. - Meine Laufberichte






13.08.2022 - Mauerweglauf in einer ForumTeam-4er-Staffel

Nachdem ich vor einem Jahr wegen Verletzung meinen Part in der ForumTeam-4er-Staffel nicht laufen konnte und mit Annemarlen glücklicherweise eine Ersatzperson einsprang, lief es in diesem Jahr gesundheitlich auch wieder nicht gut.
Bei den 25 km von Berlin Mitte Mai erlitt ich einen Muskelfaserriss im Oberschenkel, der mich zwang, nach einer Pause erst wieder ganz behutsam mit kurzen langsamen Läufen zu beginnen. Angang Juli war ich dann so weit, dass ich mir zutraute, mit dem Training zu starten, doch dann bremste mich eine Corona-Infektion mit leider einem nicht wirklich milden Verlauf trotz dreifacher Impfung aus. Zweieinhalb Wochen ging gar nichts und nach der Genesung musste ich natürlich auch erst einmal vorsichtig wieder einsteigen. So habe ich gerade mal einen 16er und einen 21,5-km-Lauf vor dem Mauerweglauf als „lange Trainingsläufe“ hinbekommen, wobei der 21,5-km-Trainingslauf vor acht Tagen sogar der längste Trainingslauf seit dem BM für mich war.
Ich wusste aufgrund der beiden „langen Läufe“, dass ich im Moment nur maximal 25-30 km laufen kann und das aber auch nur im 7er Schnitt. Um die 37 km meines Mauerweglaufabschnittes zu schaffen, muss der Rest eben walkend bewältigt werden. Für das Walken hatte ich nach einem Test einen 11er Schnitt kalkuliert. Dazu noch großzügige Erholungszeiten von je 12 Minuten an den fünf Verpflegungsständen, so dass ich auf eine Gesamtzeit von sechseinhalb Stunden gekommen bin bei für Mitte August normalen Wetterbedingungen. Bei gut erträglichen Wetterbedingungen könnte es nicht so lange dauern, aber bei sehr großer Hitze mit knallender Sonne wollte ich es mir gar nicht ausmalen, wie ich als Nicht-Hitzeläufer damit klar kommen würde.

Am Wettkampftag kam dann überraschenderweise die Sonne nicht raus. Es war bewölkt, zwar warm und auch etwas drückend, aber für mich ein gutes Wetter. Hauptsache keine Sonne bei den hohen Temperaturen!

Am Wechselpunkt 1 am Ruderclub Oberhavel in Hennigsdorf übernahm ich den Chip von Franzi. Zunächst lief ich knapp im 7er Schnitt an dem wunderschönen Abschnitt an der Havel entlang. Beim ersten Verpflegungspunkt am Wachturm ließ ich lediglich die 0,5l-Flasche auffüllen, die ich dabei haben musste und lief danach direkt weiter. Verpflegungspunkte gab es übrigens zu viele. Jeder zweite hätte gereicht, oder ich hätte die vorgeschriebene 0,5l-Wasserflasche nicht dabei haben dürfen, dann wäre es für mich passend gewesen.
Bei den weiteren Verpflegungspunkten habe ich schon auch von den Getränken direkt etwas getrunken und von der Verpflegung etwas genossen, aber habe zum Ende dann immer meine 0,5l-Wasserflasche, die ich übrigens die ganze Zeit in der Hand tragen musste, da ich keinen Gurt für so etwas habe und auch nicht mag, vorschriftsmäßig mit Wasser voll auffüllen lassen. Dieses Wasser, das ich ja nicht wirklich brauchte, habe ich dann auf den wenigen Kilometern zwischen den Verpflegungspunkten immer über den Kopf gekippt oder über die Hände oder übers Gesicht, so dass es noch sinnvoll verwendet wurde. Weggekippt habe ich es nie.

Die ersten walkenden Kilometer habe ich erst nach der zweiten Verpflegungsstelle eingeschoben, also nach mehr als 10 km. Ich wollte sie frühzeitig nach der Galloway-Methode planmäßig einfügen. Später hat das mit dem „planmäßigen“ nicht mehr geklappt. Ich bin dann einfach gegangen, wenn es z.B. Steigungen gab. Die bin ich tatsächlich fast grundsätzlich gegangen. Da diese Gehpausen manchmal nur über ein paar 100 Meter gingen, dafür aber sehr häufig vorkamen und ich das dann gar nicht mehr gestoppt habe, kann ich im Nachhinein gar nicht sagen, wie viele von den 37 km ich nun gelaufen bin und wie viele ich gewalkt bin. Ich schätze, dass ich tatsächlich zwischen 25 und 30 km gelaufen bin habe mir daher 27 km im Kilometerspiel eingetragen.
Der Schnitt meiner gelaufenen Kilometer war im weiteren Verlauf nicht unter 7, dafür waren die gewalkten Kilometer etwas schneller als 11.
Dass ich schneller sein konnte als ursprünglich kalkuliert lag in erster Linie daran, dass ich mich an den Verpflegungsstellen doch nicht so lange aufgehalten habe. Länger aufgehalten und mich auch hingesetzt habe ich mich nur beim letzten Verpflegungspunkt Pagel & Friends.

Erst auf den letzten ca. 10 Kilometern wurde es anstrengend für meine Beine. Davor ging es eigentlich. Ich bin mir sicher, dass eine ganz große Rolle das angenehme Wetter gespielt hat. Zwischendurch hat es sogar auch etwas genieselt oder getröpfelt, was bei den hohen Temperaturen sehr angenehm war.
Die Sonne kam erst nach dem letzten Verpflegungspunkt Pagel & Friends raus. Aber ich habe dann auf den letzten Kilometern auf die Zähne gebissen. Nach insgesamt ziemlich genau fünfeinhalb Stunden übergab ich vor dem Schloss Sacrow den Chip an Alexander aka Isarläufer.

Fünfeinhalb Stunden bin ich noch nie in einem Wettkampf gelaufen, auch noch nie in einem Trainingslauf. Mein persönlicher Rekord lag vorher bei 5:04:30 Stunden beim Two Oceans Marathon Kapstadt über 56 km im Jahre 2008. Dennoch war ich natürlich sehr froh und zufrieden mit dieser Zeit.

Ein Vorteil des langsamen Laufens ist übrigens, dass man besser mit anderen Läufern, vor allen Dingen den Einzelläufern, ein bisschen ins Gespräch kommen konnte. Teilweise hatten die ein ähnlich langsames Tempo und sind auch viel gegangen.

Sehr gefreut hat mich auch das „Hallo“ sagen von Norbert aka hessenlauefer.

Herzlichen Dank meinen Mitstreitern in der Staffel: Franzi, Isarläufer (als Kapitän) und Annemarlen! Obwohl es zwischendurch sehr fraglich war, ob wir in der Besetzung, wie sie auch angemeldet war, überhaupt würden starten können, ist am Ende alles gut gegangen und wir sind alle besser gelaufen als erwartet. Es war mir eine Freude und eine Ehre!




Sondermedaillen zum 10-jährigen Jubiläum des Mauerweglaufes.
Foto von Annemarlen




Urkunde




Auf der Strecke. Foto Julia Sasse Photographie




Teamfoto fotografiert einen Tag später von hessenlaeufer










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